Die Brüder Frank und Marc Adeneuer aus Ahrweiler zählen heute mit ihren Kollegen Meyer-Näkel, Cossmann-Hehle (Deutzer Hof) und Stodden zur absoluten Spitze des nördlichsten deutschen, 519 ha kleinen Weinbaugebietes. Ihr Weingut umfaßt 8,5 ha, von denen besonders die Weine aus ihrer Monopollage Walporzheimer Gärkammer (0,68 ha), die meist traditionell ausgebaut werden, hervorragende Aushängeschilder sind. Aber auch der Spätburgunder J.J. Adeneuer, die No.2 und natürlich die No.1 (Auslese), die die Adeneuers in Eichenbarriques (Allier) reifen lassen, sind hier zunennen und dürften mit zum Besten gehören, was deutsche Spätburgunder bringen können – vor allem, wenn man das gute Preis- Leistungsverhältnis betrachtet.

Ab dem Jahrgang 2004 wurden gleich mehrere Massnahmen zur rigorosen Qualitätssteigerung vorgenommen: Die Mengen wurden noch stärker reduziert, die Maischstandzeiten verlängert, der Saftabzug intensiviert und erstmalig die Kaltmazeration angewendet. Zudem wurde die Spontangärung noch konsequenter eingesetzt und vor allem der Fassausbau um mehrere Monate verlängert. Bemerkenswert ist der vollzogene Stilwandel auf dem Weingut. «Ich will puristische Burgunder machen», erklärt Marc Adeneuer. Die alten Fuderfässer werden schrittweise durch Barriques bester Güte ersetzt, wobei darauf geachtet wird, es mit dem Holzeinsatz nicht zu übertreiben. Überhaupt fällt die Qualität des Holzes auf, besonders beim Grossen Gewächs aus der Gärkammer, das in den luxuriösen T5-Fässern von Taransaud ausgebaut wurde. Diese Barriques bestehen aus besonders feinporigem Holz, das fünf Jahre bis zur Verarbeitung abgelagert wurde. «Nachdem ich bei diesen uralten Reben Traubensuche statt Traubenlese betreibe, erlaube ich mir den Luxus, die tollsten Fässer dafür zu verwenden», erläutert Marc Adeneuer lachend. Geschmack und Reifepotential diese Weines geben ihm recht.» (Gault Millau)